Ladylike von Ingrid Noll

„Lady­like“ heißt der neuste Roman von Ingrid Noll, in dem sie das Leben von Lore und Anneliese begleit­et, zwei Frauen, die sich bei­de jen­seits der Siebzig zu ein­er kleinen Wohnge­mein­schaft zusam­mengeschlossen haben. Sie ver­ste­hen sich bestens, bis Ewald auf­taucht, mit dem sie bei­de in ihrer Jugend die Tanzs­tunde besucht haben. Mit ihm schle­ichen sich Eifer­sucht und Mis­strauen in ihr Ver­hält­nis, bis sie sich entschließen, ihn gerecht untere­inan­der aufzuteilen. Seine Frau, die trotz schw­er­er Krankheit auch noch Ansprüche auf ihn anmeldet, ver­sor­gen sie heim­lich mit einem guten Kräuter­tee aus Annelieses Garten. Der hat­te Jahre zuvor auch schon gegen Annelieses Mann gewirkt…
Mit wun­der­bar trock­en­em Humor erzählt Ingrid Noll sehr unter­halt­sam, was diese bei­den alten Frauen sich alles her­aus­nehmen kön­nen, ohne dass sie jemals irgen­deinen Ver­dacht erre­gen. Schließlich sind sie in einem Alter, in dem die Gesellschaft sie kaum noch wahrn­immt. „Nie­mand kön­nte eine Per­so­n­enbeschrei­bung abgeben, denn man schaut uns seit Jahren nicht mehr an.“, stellt Lore eines Tages fest.
Dieser Kri­mi hat nich die völ­lig atem­lose Span­nung der Jugend, aber man kann ihn trotz­dem kaum aus der Hand leg­en, so inter­es­sant ist er.

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