Die Pension Eva von Andrea Camilleri

Mit seinem neuesten Buch Die Pen­sion Eva zeigt Andrea Camil­leri, dass er nicht nur Krim­i­nalgeschicht­en und his­torische Fak­ten wun­der­bar erzählen kann. In diesem schmalen Band beschreibt er, wie der zwölfjährige Nenè seine ersten Erfahrun­gen mit den Geheimnis­sen des weib­lichen Kör­pers macht und allmäh­lich ent­deckt, was Liebe ist. Wie viele Jun­gen seines Alters, ver­sucht auch Nenè zu erfahren, was sich hin­ter der schö­nen Fas­sade der dreistöck­i­gen Vil­la Pen­sion Eva, dem Bor­dell sein­er Heimat­stadt Vigà­ta auf Sizilien abspielt. Von außen ist abso­lut nichts zu erken­nen, so oft er auch um diesen faszinieren­den Ort herum­schle­icht, und bis zu seinem achtzehn­ten Leben­s­jahr gibt es schein­bar keine Chance, in dieses Heilig­tum hineinzuge­lan­gen. Dann aber übern­immt der Vater seines Fre­un­des die Leitung des Haus­es. Dadurch öff­nen sich den drei unz­ertrennlichen Fre­un­den Jacol­i­no, Cic­cio und Nenè ganz uner­wartet die Türen der Pen­sion. Allerd­ings dür­fen sie nur am Mon­tag, dem Ruhetag, die Mäd­chen besuchen und das auch nur um mit ihnen zu essen und zu plaud­ern. Nach anfänglich­er Ent­täuschung wird den Jun­gen schnell klar, dass sie aus den Geschicht­en der alle zwei Wochen wech­sel­nden Mäd­chen wesentlich mehr über das Leben und die Liebe  ler­nen kön­nen, als durch jeden Kör­perkon­takt. In den zunehmenden Kriegswirren die das faschis­tis­che Ital­ien erschüt­tern, bieten die wöchentlichen Besuche in der Pen­sion Eva den Jun­gen eine Zuflucht in eine andere Welt. Über aller Grausamkeit und Zer­störung bleibt ein Hauch von Liebe zurück.
Einge­bet­tet in diese Rah­men­hand­lung rei­ht Andrea Camil­leri die Geschicht­en, Anek­doten und Erleb­nisse der ver­schiede­nen Pros­ti­tu­ierten aneinan­der und zeich­net so ein sehr inter­es­santes Gesellschafts­bild. Ein wun­der­schönes, abso­lut lesenswertes kleines Juwel.   

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1 Kommentar zu „Die Pension Eva von Andrea Camilleri“

  1. Man liest dieses Buch in einem Zug und legt es lächel­nd aus der Hand — gle­ichzeit­ig trau­rig, dass es schon aus ist!
    Camil­leri-Fans sind wahrhaftig glück­liche Men­schen!

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