Die Welt ohne uns von Alan Weisman

Was im Titel als eine Reise über ein unbevölk­erte Erde angekündigt wird triff nur zum Teil zu! Denn sicher­lich, der Autor geht davon aus, dass der Men­sch nicht mehr da ist. Aber die Tiere in ihrer noch vorhan­den Vielfalt, und viel erschreck­ender – unser gesamter Zivil­i­sa­tion­s­müll — „bevölk­ern“ die Erde schon noch.
Nach nur sieben Tagen gehen die Vor­räte der Not­stro­mag­gre­gate zu Ende, alle angetriebe­nen Maschi­nen ste­hen still. Klingt nicht schlimm glauben Sie? Nun, was ist mit dem Not­stro­mag­gre­gat welch­es den Küh­lkreis­lauf des Atom­kraftwerkes aufrecht erhielt?? Dass nach einem Jahr sich die Natur Wege und Straßen zurücker­obert, sehen wir auch so schon mal in unser­er Umge­bung, das aber unser Haus nach nur drei Jahren mürbe wird, von den Tem­per­aturschwankun­gen – denn die Heizung ist schon lange aus­ge­fall­en — und zer­fällt. Welch gruselige Vorstel­lung.
Alles nicht vorstell­bar? Doch! Alan Weis­man spricht mit Biolo­gen, Botanikern, Physik­ern und Geolo­gen, um sein Szenario wis­senschaftlich zu unter­mauern. Er bereist die fünf Kon­ti­nente und zeigt uns auf sel­ten span­nende Art, über welch uner­hörte Macht die Natur ver­fügt.
Vielle­icht war es das Cover­bild­nis – es zeigt den von Schlingpflanzen über­wucherten Köl­ner Dom – oder ein­fach Neugi­er. Was erst ein­mal nach einem nüchter­nen Sach — bzw. Fach­buch klingt, erweist sich als span­nen­der denn manch­er Kri­mi. Denn hier sind die Haupt­darsteller mal nicht mehr oder weniger lebendi­ge Men­schen – die sind ja schon weg – son­dern das was wir geschaf­fen haben in all den Jahrtausenden unsere Entwick­lung. Lei­der kom­men da nicht die Klas­sik­er zur Erwäh­nung, son­dern er das, was wir so gerne unter den Tep­pich kehren. Näm­lich unser gesamter Müll. Alu­mini­umteile aus unser­er heißgeliebten Spül­mas­chine, Plu­to­ni­um aus den Kern­waf­fen, PCBs und Diox­ine.
Nach­dem ich dieses Buch zu Ende gele­sen hat­te, war ich froh, dass es Men­schen gibt, die sich für unsere Umwelt stark machen und ihr den Schutz angedei­hen lassen, den sie vor uns alle­mal ver­di­ent hat.

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