Léon und Louise von Alex Capus

Es ist mir eine Freude Ihnen dieses wun­der­volle Buch vorstellen zu dür­fen. Sel­ten hat mich ein Buch so in seine Welt gezo­gen und sel­ten habe ich mir so gewün­scht, dass es doch ein paar 100 Seit­en mehr haben möge. Alex Capus erzählt hier aus dem Leben seines Groß­vaters Léon, zwis­chen Fic­tion und Wirk­lichkeit.
Léon wächst in den Jahren um den ersten Weltkrieg weit von der Metro­pole Paris in der franzö­sis­chen Prov­inz auf. Eines Tages soll er seinen ersten Job antreten, wofür er mit dem Rad in ein recht weit ent­fer­ntes Nest fahren muss. Einen Job als Fer­n­melder beim dor­ti­gen Bahn­hof. Auf dem Weg dor­thin begeg­net ihm eben­falls radel­nd die Liebe seines Lebens, Louise. Eine kurze aber inten­sive Romanze wird durch einen Fliegeran­griff jäh been­det. Léon und Louise ver­lieren sich und glauben an den Tod des jew­eils anderen. Nach dem Krieg zieht Leon nach Paris, begin­nt dort als Gerichtsmedi­zin­er zu arbeit­en und grün­det eine Fam­i­lie. Er liebt seine Frau aufrichtig, und muss doch immer wieder an Louise denken. Man ahnt was kommt: Eines Tages trifft er Louise, die für einen Job bei ein­er Bank eben­falls nach Paris gezo­gen war wieder.

Dies ist kein Roman über Liebe und Ver­rat oder Eifer­sucht und Tren­nung, und man find­et auch keine Spuren von Schwül­stigkeit. Es ist ein Roman über die Liebe, das Leben, die Moral und Ver­ant­wor­tung statt Ego­is­mus. Léons und Louis­es Liebe zieht sich durch das ganze Buch aber eben auch Leons Liebe zu sein­er Fam­i­lie.
Alex Capus Roman baut eben­so auf wahren Begeben­heit­en inner­halb sein­er Fam­i­lie auf, wie er den his­torischen Bogen vom Ersten Weltkrieg bis in die 80er Jahre des ver­gan­genen Jahrhun­derts zieht. Die FAZ schrieb sin­ngemäß: „Leon und Louise hat eines der schön­sten Roma­nen­den der mod­er­nen Gegen­wart­slit­er­atur“.

Ein fan­tastis­ch­er Roman, den ich Ihnen ans Herz leg­en möchte. Er macht Appetit darauf, noch mehr von diesem wun­der­baren Autor, der von sich selb­st sagt er sei ein „heit­er­er Melan­cho­lik­er“, und der mit großar­tiger Sprache und wun­der­barem Humor erzählt, zu ent­deck­en.

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