Süß wie Schattenmorellen von Claudia Schreiber

Die 14jährige Annie ist für heutige Ver­hält­nisse ein ungewöhn­lich­es Mäd­chen: den ganzen Tag (sofern sie nicht in der Schule ist) streift sie durch die elter­liche Kirsch-Plan­tage, vertreibt die Vögel und packt über­all mit an. Sie ken­nt sich nicht aus mit Musik, mit dem PC und sieht nicht fern. Daher hat Annie auch eigentlich keine gle­ichal­tri­gen Fre­unde. Dafür ist sie mit ein­er umso skur­ril­eren Fam­i­lie “geseg­net”: einen Vater hat sie ange­blich nicht (laut ihrer Mut­ter gehört die Fam­i­lie, genau wie ihre Obst­bäume, zu den Wind­be­fruchtern), die Mut­ter ist per­ma­nent über­lastet und schlecht gelaunt, der Opa gibt ständig bis­sige Kom­mentare von sich – bis er sich eines Tages eine junge Geliebte zulegt und mit dieser kurz­er­hand durch­bren­nt. Zur gle­ichen Zeit hat auch Annies Mut­ter die Kof­fer gepackt sich eine Auszeit genom­men. So ist das Mäd­chen also auf sie allein gestellt, und das kurz vor der Kirsch­ernte. Gewohnt hart zu arbeit­en packt Annie die Dinge an und ver­sucht, die Ernte alleine zu organ­isieren. Als jedoch aus dem Nichts die hochschwan­gere Paula auf dem Hof auf­taucht, ver­liert die Ernte auf ein­mal an Wichtigkeit. Annie wächst über sich selb­st hin­aus in diesem Som­mer und lernt viele Dinge über das Leben und über ihre Fam­i­lie.

Eine wun­der­bare, fed­er­le­ichte Geschichte (süß), die jedoch auch schwierige The­men berührt (sauer, wie Schat­ten­morellen) – wie das wahre Leben. Das Ganze ist ver­packt in einem kleinen, kom­pak­ten Buch, das sich schön anfasst.

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