Schlaflos von Sarah Moss

Anna und Giles haben sich entschlossen, den Som­mer auf ein­er kar­gen, abgele­ge­nen schot­tis­chen Insel zu ver­brin­gen, die schon seit einiger Zeit im Besitz von Giles Fam­i­lie ist, und dort ein Haus auszubauen. Sie wollen es als Ferien­haus ver­mi­eten, zumin­d­est in den Som­mer­monat­en, da das Wet­ter doch recht unberechen­bar ist. Strom- und Tele­fon­verbindun­gen sind unzu­ver­läs­sig und das Inter­net funk­tion­iert teil­weise nur an aben­teuer­lichen Orten (z.B. in ein­er Ruine auf der Insel).
Anna ist His­torik­erin am Col­lege in Oxford und ver­sucht ein Buch über die Kind­heit im 18.Jahrhundert zu schreiben während ihr Mann Giles es vorzieht den Papageien­tauch­ern der Insel seine ganze Aufmerk­samkeit zu schenken. Den Grund dafür liefern die Kinder der bei­den: Der 2‑jährige Sohn Moth macht die Nacht zum Tag und lässt seine Mut­ter keine drei Stun­den am Stück schlafen. Tagsüber kon­stru­iert der 7‑jährige Sohn Raph Katas­tro­phen (z.B. Zugent­gleisun­gen oder den Anschlag auf das World Trade Cen­ter) nach, über­legt umweltscho­nende Energiegewin­nung und möchte diese genauestens mit seinen Eltern aus­disku­tiert haben .Wen wun­dert es da, dass Giles es vorzieht, sich um die gefiederten Bewohn­er der Insel zu küm­mern ‚um sein­er Frau und den Kindern nicht zu häu­fig zu begeg­nen?
Jede Minute, die Moth schläft und Raph sich alleine mit seinen Katas­tro­phen und Erfind­un­gen beschäftigt, nutzt Anna, um an ihrem Buch zu schreiben, was ziem­lich ergeb­nis­los ist, da sie die meiste Zeit völ­lig übernächtigt ist und keine sin­nvollen Zeilen in ihren Lap­top bekommt.
Als sie und Raph ein paar Apfel­bäume in den Vor­garten pflanzen wollen, find­en sie beim Ausheben der Pflan­zlöch­er das Skelett eines Babys. Die Polizei des Fes­t­landes kommt und fängt an zu ermit­teln. Auch gegen Anna und ihren Mann, da die DNA des Babys mit Giles ver­wandt ist. Da begin­nt Anna, sich in ihrer kar­gen Freizeit nicht mehr um ihr Buch zu küm­mern, son­dern jet­zt inten­siv nach der Geschichte der Insel zu forschen. Wir bekom­men Ein­blicke in das beschw­er­liche Leben auf dieser kar­gen Insel­welt im 18. und 19. Jahrhun­dert.
Das hört sich jet­zt im ganzen eher düster an, ist aber von Sarah Moss mit viel britis­chem, trock­en­em Humor her­rlich ver­packt wor­den. Wir dür­fen uns an den Kochkün­sten Annas erfreuen, wenn sie aus den zeitweise knap­pen Lebens­mit­teln unter gele­gentlichen Stro­maus­fällen ein Aben­dessen impro­visiert, um die Fam­i­lie halb­wegs bei Laune zu hal­ten — was aber nicht immer gelingt!
Der Autorin ist ein wun­der­bar­er Roman gelun­gen! Sarah Moss beschreibt sehr anschaulich das Leben auf dieser Insel und läßt uns auch an Annas Leben sehr amüsant teil­haben. AN

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