Das dunkle Haus von Saskia Noort

In diesem Psy­chothriller geht es um die junge Maria, die ger­ade ihr drittes Kind abgetrieben hat, weil sie sich völ­lig über­fordert fühlt. Es geht ihr schlecht danach, denn sie liebt ihre bei­den Kinder über alles und ste­ht mit ihrem Schmerz und dem Kum­mer über den Ver­lust des drit­ten ganz allein. Von ihrem depres­siv­en Fre­und hat sie sich vor Kurzem getren­nt und ihm gar nicht erst von ihrer Schwanger­schaft erzählt, aber auch son­st kann sie mit nie­man­dem darüber sprechen. Trotz­dem bekommt sie plöt­zlich Mord­dro­hun­gen, die ein­deutig in Bezug zu ihrer Abtrei­bung ste­hen. Maria verdächtigt zuerst ihren ver­lasse­nen Fre­und Geert, der jedoch sein­er­seits völ­lig entset­zt ist und sie sog­ar zur Polizei schickt, als die Dro­hun­gen weit­erge­hen und mas­siv­er wer­den. Dort kann man ihr jedoch auch nicht helfen, solange »nichts passiert ist«. Aber Maria hat Angst vor diesem Ver­fol­ger, der ihr ganz nah zu sein scheint und doch über­haupt nicht greif­bar ist. Schließlich flüchtet sie zu ihrer Schwest­er Ans, die in ihrem Eltern­haus am Meer lebt. Dort fühlt sie sich sich­er, bis wieder schreck­liche und unerk­lär­liche Dinge passieren – oder bildet Maria sich etwa nur ein, dass ihr Gefahr dro­ht und wird wom­öglich depres­siv und geistig ver­wirrt wie ihre ver­stor­bene Mut­ter ? Sie kann jeden­falls keinen vernün­ftig begrün­de­ten Ver­dacht äußern, wer sie ver­fol­gen kön­nte. Ganz im Gegen­teil sind sämtliche Beweise dafür, dass sie bedro­ht wird, plöt­zlich ver­schwun­den oder lösen sich bei näher­er Betra­ch­tung ein­fach in Wohlge­fall­en auf… Diese Geschichte ist unglaublich span­nend erzählt und die Fig­uren wirken so leben­snah und überzeu­gend, dass man als Leser unmit­tel­bar in die Hand­lung hineinge­so­gen wird. Dort her­auszukom­men bevor Maria das über­raschende Ende erre­icht hat, wird unheim­lich schw­er…
Mit weni­gen, klaren Worten erschafft Sask­ia Noort chao­tis­che Musiker­be­hausun­gen und  ver­rauchte Kneipen genau­so tre­ff­sich­er wie das wohlge­ord­nete Haus von Marias Schwest­er und die Dünen­land­schaft, in der es liegt. Eben­so unter­schiedlich wie die Orte der Hand­lung, sind die wech­sel­nden Stim­mungen: auf der einen Seite Marias Schmerz und ihre wach­sende Angst, dann wieder die fröh­liche Begeis­terung der Kinder am Strand oder bei Unternehmungen mit ihrer Tante. Durch diese Gegen­sätze wirken Marias Hil­flosigkeit gegenüber dem unheim­lichen Ver­fol­ger und ihr Zweifel am eige­nen Ver­stand sehr glaub­haft.

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