Das Kind von Noah von Eric Emmanuel Schmitt

»Das Kind von Noah« ist der aktuelle Titel aus Schmitts Trilo­gie der (zumin­d­est aus abendländis­ch­er Sicht) wichtig­sten Wel­tre­li­gio­nen und bildet nach »Mon­sieur Ibrahim und die Blu­men des Koran«, sowie »Oskar und die Dame in Rosa« gle­ich­sam deren Abschluss. Diese drei Titel und Schmitts Erstlingswerk »Die Schule der Ego­is­t­en« möchte ich Ihnen hier nun vorstellen.
Schmitt wählt in den drei erst­ge­nan­nten Bän­den einen kleinen Jun­gen als Mit­telpunkt der Geschicht­en, was eine wun­der­bar klare aber auch ent­lar­vende Sicht der Dinge zulässt. Im Grunde wäre »Trilo­gie der Herzenswärme« ein eben­so passender Titel. Schmitt zu lesen, tut ein­fach gut.
»Das Kind von Noah« erzählt die Geschichte des 7 jähri­gen Joseph im von den Deutschen beset­zten Brüs­sel. Ger­ade begin­nen die sys­tem­a­tis­chen Ver­haf­tun­gen, so dass die Eltern des kleinen Joseph Bern­stein sich nicht anders zu helfen wis­sen, als ein­flussre­iche Fre­unde um Hil­fe zu bit­ten. Zuerst wird Joseph von seinen Eltern, bald auch von seinen neuen Pflegeel­tern getren­nt, beim Pater „Bims“ Zuflucht find­en. Man erlebt, wie Joseph ver­sucht, die Dinge, die mit ihm geschehen, irgend­wie zu ver­ste­hen. Er fragt sich, was bess­er ist: Christ oder Jude zu sein?! Weit­er­hin fragt er sich, wo da eigentlich der Unter­schied liegt und warum Chris­ten nicht als solche, son­dern ein­fach als Bel­gi­er beze­ich­net wer­den, er und seine Eltern aber über­all als Juden.
Schmitt erzählt aus der Sicht des kleinen Joseph so wun­der­bar authen­tisch, dass man sich mit ihm vol­lkom­men iden­ti­fizieren kann und die Gedanken der eige­nen Kind­heit aufzuleben scheinen. Die Zeit, als die Welt der Eltern so kom­pliziert und wider­sprüch­lich erschien…

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen