Ergebenst euer Schurik von Ludmilla Ulitzkaja

Schurik ist ein guter Junge. Ohne Vater von sein­er Mut­ter und Groß­mut­ter aufge­zo­gen, ist er höflich, nett und zuvork­om­mend. Seine Mut­ter, eine gescheit­erte Schaus­pielerin, arbeit­et als Buch­hal­terin an einem The­ater. Seine Oma, Pro­fes­sorin an ein­er Moskauer Uni­ver­sität, schmeißt neben­bei den ganzen Haushalt. Als sie stirbt, lebt er mit sein­er Mut­ter ganz allein. Der gutausse­hende und von den Frauen umwor­bene Schurik küm­mert sich um alles. Er geht einkaufen, bringt seine Mut­ter zum Arzt, füt­tert die Katzen. Neben­bei studiert er noch und jobbt am Abend, da das Einkom­men der Mut­ter nicht für bei­de reicht.
Eine Kom­mili­tonin Schuriks erwartet ein Kind von ihrem kuban­is­chen Fre­und, doch dieser wird von den Behör­den ver­haftet. Schurik heiratet sie, damit sie von ihrer Fam­i­lie nicht ver­stoßen wird. Eine andere, von sel­tener Hässlichkeit geze­ich­nete Stu­di­enkol­le­gin hofft per­ma­nent auf Liebesaben­teuer. Die Chefin von Schurik ist zwar wun­der­schön, aber hinkt ganz schreck­lich. Aus ein­er wohlhaben­den Fam­i­lie stam­mend,  hat sie beina­he alles an ihre bish­eri­gen Lieb­haber ver­loren, die sie nur ausgenom­men haben. So auch die Hälfte ihrer Eigen­tumswoh­nung, die sie an ihren Ex-Mann über­schreiben musste. Sie wohnt nun in der einen, ihr Ex mit Frau und Kindern in der anderen Hälfte. Kein­er ihrer Män­ner wollte ihr je ein Kind schenken, also springt Schurik ein und hil­ft. Doch am späten Abend muss er nach Hause, um für seine Mut­ter zu sor­gen.
Alle Fig­uren dieses Romans sind irgend­wie in Not. Alle haben Prob­leme und Sor­gen. Ulitzka­ja nimmt sich die Zeit, die Fig­uren wun­der­bar zu zeich­nen, so dass man das Gefühl hat, jede einzelne ken­nen­zuler­nen. Und alle sind mit ihren Sor­gen und Mack­en irgend­wie reizend und sym­pa­thisch.
Ein wun­der­bar komis­ch­er und zugle­ich trau­riger, aber vor allem men­schlich­er Roman.

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