Schurik ist ein guter Junge. Ohne Vater von seiner Mutter und Großmutter aufgezogen, ist er höflich, nett und zuvorkommend. Seine Mutter, eine gescheiterte Schauspielerin, arbeitet als Buchhalterin an einem Theater. Seine Oma, Professorin an einer Moskauer Universität, schmeißt nebenbei den ganzen Haushalt. Als sie stirbt, lebt er mit seiner Mutter ganz allein. Der gutaussehende und von den Frauen umworbene Schurik kümmert sich um alles. Er geht einkaufen, bringt seine Mutter zum Arzt, füttert die Katzen. Nebenbei studiert er noch und jobbt am Abend, da das Einkommen der Mutter nicht für beide reicht.
Eine Kommilitonin Schuriks erwartet ein Kind von ihrem kubanischen Freund, doch dieser wird von den Behörden verhaftet. Schurik heiratet sie, damit sie von ihrer Familie nicht verstoßen wird. Eine andere, von seltener Hässlichkeit gezeichnete Studienkollegin hofft permanent auf Liebesabenteuer. Die Chefin von Schurik ist zwar wunderschön, aber hinkt ganz schrecklich. Aus einer wohlhabenden Familie stammend, hat sie beinahe alles an ihre bisherigen Liebhaber verloren, die sie nur ausgenommen haben. So auch die Hälfte ihrer Eigentumswohnung, die sie an ihren Ex-Mann überschreiben musste. Sie wohnt nun in der einen, ihr Ex mit Frau und Kindern in der anderen Hälfte. Keiner ihrer Männer wollte ihr je ein Kind schenken, also springt Schurik ein und hilft. Doch am späten Abend muss er nach Hause, um für seine Mutter zu sorgen.
Alle Figuren dieses Romans sind irgendwie in Not. Alle haben Probleme und Sorgen. Ulitzkaja nimmt sich die Zeit, die Figuren wunderbar zu zeichnen, so dass man das Gefühl hat, jede einzelne kennenzulernen. Und alle sind mit ihren Sorgen und Macken irgendwie reizend und sympathisch.
Ein wunderbar komischer und zugleich trauriger, aber vor allem menschlicher Roman.
Bisher keine Kommentare.