Die kommende Welt von Dara Horn

Der schüchterne Ben entdeckt auf einer Single-Party im Jüdischen Museum in New York ein kleines, unbekanntes Chagall-Gemälde. Überzeugt, dass das Bild seiner Familie gehört, nimmt er es kurzerhand mit.
Ein Geschenk von Chagall
Mit diesem Gemälde ist die Geschichte von Bens Familie seit Jahrzehnten eng verbunden. Sie führt zurück ins Russland der 20er Jahre, in die jüdische Waisenkolonie Malachowka, in der unter anderem Marc Chagall eine Zeitlang unterrichtete, und endet (vorläufig) mit den Zwillingen Ben und Sara in New York.
Doch es wird im Laufe der Geschichte deutlich, dass auch dies nicht das Ende der Erzählung ist, denn Sara ist schwanger. Und wie viele Juden glauben auch Ben und Sara an die „kommende Welt“, in welcher diejenigen, die von uns gegangen sind, die noch Ungeborenen auf das Leben vorbereiten. Viele Mitglieder der Familie Ziskind sind im Laufe des letzten Jahrhunderts zu früh in die kommende Welt gegangen, doch es sind auch viele aus ihr hervorgegangen und haben die Familiengeschichte weitergesponnen, so wie Ben, Sara und das noch ungeborene Kind es tun. Wie Ben und Sara mit dem gestohlenen Bild umgehen, wie Ben um das Gefängnis drum herum kommt, wie er sich in eine Kuratorin des Museums verliebt und wie dies alles mit der Vergangenheit der Familie verwoben ist, das sollte sich jede(r) selbst erlesen.
Dara Horn erzählt diese besondere Familiengeschichte, welche auch mit den Lebensläufen anderer russischer Künstler verwoben wird, trotz ihrer Tragik in einem wundervoll humorvollen und warmen Ton. Ein sehr empfehlenswertes Buch, das viele kleine in einer großen Geschichte verpackt.

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