Hanna ist tot, vor zwei Jahren bei einem Schiffsunglück ertrunken und nie gefunden worden – und doch dreht sich in diesem Roman alles um sie.
Ihr ehemaliger Freund Robin, Hobbytaucher, ist fast besessen von dem Gedanken, sie zu bergen, damit sie eine richtige Ruhestätte findet. Sein in Kindesjahren bester Freund Gerard, dem Robin Hanna ausgespannt hat, ist nach der Trennung von ihr in die USA gegangen – und kommt dennoch nicht vom Gedanken an sie los. Von Beruf Meeresforscher, lässt er in einem gigantischen Projekt zehntausend blaue Plastikenten aussetzen, um Strömungen zu verfolgen; und heimlich denkt er daran, dass eine dieser Enten vielleicht auf Hanna treffen könnte. Emma hingegen, die 16jährige Nichte von Hanna, begeistert sich im Nachhinein so für ihre Tante und deren unkonventionelles Leben, dass sie sich prompt in Hannas Exfreund Robin verliebt und mit allen Mitteln versucht, ihn zu verführen. Dann ist da noch ein pensionierter Schneider, der ein besonderes Gespür für feine Stoffe, Maßanzüge und auch für die Geister „seiner“ Toten hat. Jeden Abend spricht er mit ihnen, nur Hanna kann er nie richtig erreichen – obwohl sie doch seine Lieblingstochter war… Außerdem gibt es da noch einen Ministerialbeamten, der zwar nicht Hanna kannte, aber durch eine merkwürdige Vorliebe für gute Anzüge und für Damenunterwäsche in die Geschichte verwickelt wird.
So eigenartig die Handlung auch klingen mag, der Roman ist doch unbedingt lesenswert, vor allem wegen der bis ins Detail ausgefeilten Schrulligkeiten und Eigenheiten aller seiner skurrilen Hauptfiguren. Und doch sind sie alle irgendwie nett und liebenswert und man leidet und liebt mit jeder dieser Figuren mit bis zum Ende der Geschichte. Wie die Zeitschrift „Literaturen“ schrieb: „Ein Buch zum Schwelgen.“
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