Für seinen Roman Der Weltensammler, in dem er das Leben des britischen Offiziers Richard F. Burton und seine zahlreichen Entdeckungsreisen in den damaligen Kolonien beschreibt, ist Ilja Trojanow sieben Jahre auf Burtons Spuren durch Indien, Arabien, Ostafrika und Nordamerika gereist. Die Eindrücke dieser Forschungsreisen hat er nun in einem neuen Buch auf sehr interessante Weise verarbeitet.
Er hat in die Berichte über seine eigenen Erlebnisse immer wieder Zitate aus Burtons Werken (in grün gesetzt) eingefügt und durch seine gelungene Übersetzung aus beiden Komponenten einen gut lesbaren homogenen Text gemacht. Oft ist für den Leser nur an der Schriftfarbe erkennbar, ob er gerade mitten im 19. oder ganz am Ende des 20. Jahrhunderts unterwegs ist.
Mit dieser Methode macht Trojanow weitgehende Übereinstimmungen wie auch extreme Veränderungen in den letzten 150 Jahren ohne große Erklärungen sehr deutlich sichtbar.
Zahlreiche Anmerkungen kommentieren oder ergänzen den Text und steuern vielfältige Informationen bei, während ausgewählte Bilder aus der Zeit Burtons das Bild abrunden.
Als kleines Bonbon findet sich noch ein berühmtes Gedicht Richard F. Burtons im Original sowie in neuer Übersetzung.
Der Nomade auf vier Kontinenten ist durch sein recht spezielles Thema nicht unbedingt für Einsteiger geeignet. Wer sich aber schon ein wenig in Ilja Trojanows Werken auskennt oder durch die Lektüre seines Romans ein Interesse an Richard Burton entdeckt hat, findet hier eine Fülle von sehr lesenswerten und wirklich gut verarbeiteten Informationen. Zudem ist dieses Buch ausnehmend schön gestaltet, sehr gut gearbeitet und wird dadurch zu etwas ganz Besonderem.
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