Wie man über Bücher spricht, die man nie gelesen hat von Pierre Bayard

Woll­ten Sie schon immer gerne wis­sen, „Wie man über Büch­er spricht, die man nie gele­sen hat?“  Der franzö­sis­che Lit­er­atur­pro­fes­sor und Psy­cho­an­a­lytik­er Pierre Bayard gibt in seinem neuen Buch mit einem Augen­zwinkern sehr inter­es­sante Antworten auf diese Frage.  Dabei unter­sucht er zunächst die ver­schiede­nen Arten ein Buch zu lesen, macht sich dann Gedanken über weit­ere Meth­o­d­en, Schlüsse auf den Inhalt oder die Bedeu­tung eines Buch­es zu ziehen und geht mit diesem Rüstzeug zum Gespräch über Büch­er in den ver­schieden­sten Sit­u­a­tio­nen über.

Alle seine Aus­führun­gen sind mit zahlre­ichen Beispie­len aus der Weltlit­er­atur gespickt und machen, anders als der pro­vokante Titel ver­muten lässt, erst richtig Lust auf das Lesen der zitierten Werke. Allerd­ings geht es dann um ein unbeschw­ertes, befre­ites Lesen. Bayard entschuldigt das Nicht-Lesen als wichtig und unverzicht­bar eingestufter Klas­sik­er. Er nimmt seinen Lesern mit diesem Buch die Angst vor der unüber­schaubaren Fülle der Büch­er und vor dem Ver­sagen in jed­er nur denkbaren Art von Gespräch darüber. Er zeigt, dass nie­mand in der Lage ist, alles zu lesen und dass deshalb auch nie­mand in Ehrfurcht erstar­ren und im Boden versinken muss, wenn sich das Gespräch um ein ihm unbekan­ntes Buch dreht. Wer weiß, ob der Sprech­er das Buch näher als nur vom Hören­sagen ken­nt?

 

„Wie man über Büch­er spricht, die man nie gele­sen hat?“ ist abso­lut kein Rat­ge­ber für den überzeugten Nie-wieder-Leser, der nach dieser Lek­türe ein für alle Mal die Buchdeck­el dieser Welt geschlossen lassen und trotz­dem mitre­den möchte.

Es ist vielmehr ein höchst amüsan­ter Ver­führer zum Lesen.

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