Kältezone von Arnaldur Indridason

Käl­te­zone von Arnal­dur Indri­da­son
Eines Mor­gens find­et eine Hydrolo­gin, die den Wasser­stand des rät­sel­hafter­weise ständig weit­er aus­trock­nen­den Sees südlich von Reyk­javik kon­trol­lieren wollte, ein men­schlich­es Skelett an ein­er Stelle des Sees, wo ein paar Tage zuvor noch Wass­er war. Da das Skelett ein­deutig ein großes Loch im Schädel aufweist, alarmiert sie die Polizei.
Bei ihren Recherchen zu ver­mis­sten Per­so­n­en aus den 60er und 70er Jahren stoßen der etwas brum­melige und eigen­bröt­lerische Kom­mis­sar Erlen­dur und sein Team auf einen Fall, der Erlen­durs Inter­esse beson­ders weckt: ein Hand­lungsreisender namens Leopold, der 1968 von einem Tag auf den anderen ver­schwand und dessen dama­lige Fre­undin ihm immer noch hin­ter­her trauert. Ob dieser Fall wirk­lich etwas mit dem Skelett im See zu tun hat, ist völ­lig unklar, aber Erlen­dur lässt er keine Ruhe. Gle­ichzeit­ig scheinen immer mehr Anze­ichen darauf hinzudeuten, dass die Leiche im See etwas mit den ehe­ma­li­gen Ost­block­staat­en und wom­öglich sog­ar mit Spi­onage zu tun hat­te. Aber Spi­onage auf Island? Gibt bzw. gab es so etwas?
Was zunächst so völ­lig abwegig erscheint, wird für den Leser durch die par­al­lele Schilderung eines ehe­ma­li­gen überzeugten isländis­chen Kom­mu­nis­ten langsam immer plau­si­bler. Viele dieser jun­gen isländis­chen Kom­mu­nis­ten beka­men in den 50er und 60er Jahren Stipen­di­en für Stu­di­en im Aus­land – unter anderem auch in Leipzig. Und so weisen auf ein­mal eine Menge Spuren nach Deutsch­land…
Mit diesem Buch ist es Indri­da­son gelun­gen, einen äußerst span­nen­den Kri­mi zu schreiben, ohne dass sich wirk­lich ein aktueller Krim­i­nal­fall ereignet. Die Hand­lung zieht den Leser den­noch in ihren Bann und lässt ihn nicht wieder los bis zum Ende. Beson­ders lesenswert sind die Büch­er von Arnal­dur Indri­da­son außer­dem auch durch die liebevolle Schilderung sein­er zum Teil etwas schrul­li­gen oder schwieri­gen Haupt­per­so­n­en, die uns Lesern möglicher­weise bere­its aus früheren Fällen bekan­nt sind, und durch Neben­hand­lun­gen, welche die Geschichte ein­fach wirk­lich und wie aus dem Leben gegrif­f­en erscheinen lassen.

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