Alles Glück kommt nie von Anna Gavalda

Alles Glück kommt nie ist der Titel des gerade erschienenen Romans von Anna Gavalda, in dem sie uns einlädt, den 47 jährigen Pariser Architekten Charles Balanda durch ein Jahr seines Lebens und durch alle dabei aufkeimenden Erinnerungen zu begleiten.
Zwischen zahllosen Terminen auf den Baustellen und Tagungen dieser Welt findet sich Charles hin und wieder in der luxuriösen Wohnung ein, die er mit der bildschönen Laurence und ihrer 14 jährigen Tochter Mathilde teilt. Auch die beiden sind viel unterwegs, so dass die Begegnungen der Patchworkfamilie eher zufällig wirken und die Beziehung zwischen Charles und Laurence einiges an Innigkeit eingebüßt hat. Mathilde jedoch verbindet die beiden, hängt an Charles genau so wie er an ihr und wünscht sich er wäre ihr Vater, auch wenn sie sich natürlich oft so kratzbürstig verhält, wie es ihrem Alter entspricht.
Am Rande eines Familientreffens bei seinen Eltern entdeckt Charles einen undatierten Brief seines Jugendfreundes mit einer sehr knappen Botschaft: „Anouk ist tot.“ Mehr steht nicht darin, aber es reicht um Charles völlig aus der Bahn zu werfen. Plötzlich steigen Erinnerungen in ihm auf, die er sehr lange und gründlich verdrängt hat. So lange, dass er über Anouk, die Mutter seines ehemaligen Freundes Alexis und seine große, unerfüllte Liebe weder mit Laurence noch mit Mathilde sprechen kann. Einzig seine Schwester Claire kann einigermaßen verstehen, was diese Nachricht in ihm auslöst.
Wochen- und monatelang kämpft Charles mit seiner Vergangenheit, seinem Gewissen und seinem Verlangen, Näheres über Anouks Schicksal zu erfahren. Völlig überarbeitet, unkonzentriert, abgemagert und verwirrt macht er sich schließlich auf die Suche nach ihrem Grab, ruft anschließend entnervt bei Alexis an und vergisst vor lauter Aufregung, ihm die wesentlichen Fragen zu stellen. Eine alte Kollegin Anouks spürt Charles schließlich in seinem Büro auf und erzählt ihm bei einem späteren Treffen, was aus seinen Freunden geworden war, nachdem er sie aus den Augen verloren hatte.
Charles ist danach so aufgewühlt, dass er umgehend ein Auto mietet und 500 km hinaus aufs Land fährt, in ein winziges Dorf, wo Alexis jetzt mit seiner Familie lebt. Die Begegnung mit dem früheren Freund verläuft genau so enttäuschend wie der erste Anruf. Aber in den Kindern findet er seine Anouk wieder und über sie den Weg direkt ins Paradies.

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