Der Cellist von Sarajevo von Steven Galloway

Anfang der 90er Jahre wird Sara­je­vo Tag und Nacht belagert und aus den Bergen beschossen. So unerträglich diese Sit­u­a­tion auch sein mag, die Bürg­er sind gezwun­gen, damit zu leben und den­noch ihren täglichen Ver­rich­tun­gen nachzuge­hen. Anfangs müssen sie noch zur Arbeit, nach und nach geht es mehr darum, irgend­wo Wass­er und Nahrungsmit­tel zu beschaf­fen. So wird also jed­er eigentlich kurze Weg beina­he tages­fül­lend, da man viele Umwege auf sich nimmt, um möglichst wenig offene Straßen oder Brück­en über­queren zu müssen, die von Heck­en­schützen bevorzugt ins Visi­er genom­men wer­den. Auch der Cel­list wohnt in dieser belagerten Stadt und ver­sucht, durch täglich­es Üben seine Hoff­nung nicht zu ver­lieren. Eines Tages gibt es unten vor seinem Fen­ster nach langer Zeit wieder Brot zu kaufen, und die Men­schen ste­hen Schlange. Da muss der Cel­list beim Üben mitanse­hen, wie eine Granate direkt auf dem Mark­t­platz ein­schlägt und viele sein­er Fre­unde und Nach­barn tötet. Am näch­sten Tag um dieselbe Uhrzeit nimmt er sein Instru­ment und einen Hock­er und set­zt sich damit in den Krater, den die Mörser­granate hin­ter­lassen hat. Hier wird er zweiundzwanzig Tage lang jeden Tag Albi­no­n­is Ada­gio spie­len – eins für jeden Getöteten. Er weiß nicht, ob er es über­leben wird.
Anhand von drei Einzelper­so­n­en – der Scharf­schützin Stri­jela, dem Fam­i­lien­vater Kenan und dem allein in der Stadt zurück­ge­bliebe­nen Dra­gan – schildert Gal­loway ein­dringlich das Leben in der belagerten Stadt. Als rot­er Faden und Hoff­nungsträger für alle, die ihm lauschen, dient der Cel­list, der behar­rlich jeden Tag um die gle­iche Zeit sein Ada­gio spielt.
Ein bewe­gen­der Roman von der Kälte und Sinnlosigkeit des Krieges und den kleinen Zeichen der Hoff­nung und Men­schlichkeit. Übri­gens beruht die Hand­lung auf ein­er wahren Begeben­heit.

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