Nathalie küsst von David Foenkinos

Eine zufällige Begegnung, die darauf folgende perfekte Beziehung, deren jähes Ende und den Umgang mit diesem Verlust – diese uralten Elemente verknüpft David Foenkinos in seinem gerade erschienenen Roman auf eine ganz neue, unkonventionelle Art zu einer einmalig schönen, zarten Geschichte.
Er erzählt von der Liebe zwischen Nathalie und François, die die beiden so harmonisch verbindet, dass es schon fast unheimlich ist. Als ein Verkehrsunfall François aus dem Leben reißt, bricht für Nathalie die Welt zusammen. Aber sie hat Freunde, die sie fast zwingen, weiter zu existieren. So beginnt Nathalie allmählich wieder zu funktionieren und macht sich zaghaft auf den langwierigen Weg zurück in ein Leben, das sich auch von innen lebendig anfühlt.
Dabei verliert sich der Autor nicht einen Augenblick in Kitsch oder rührselig-romantischen Schwärmereien sondern bricht die Erzählung immer wieder durch Einschübe und kurze Anmerkungen auf. Diese sind manchmal skurril und witzig, teilweise aber auch einfach erklärend und interessant. Auf jeden Fall verleihen sie dem Roman etwas sehr Lockeres und holen die Handlung immer wieder in den Alltag zurück. Sehr kurze Kapitel und häufige Perspektivwechsel sorgen zusätzlich für Abwechslung und verführen den Leser, immer noch ein Stückchen weiter zu lesen.
Hier hat ein Autor viel Zartgefühl für seine Figuren und gleichzeitig beim Erzählen den Schalk im Nacken sitzen – eine Kombination, die mich nachhaltig begeistert.

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