Die Zeit, die Zeit von Martin Suter

Vor einem Jahr verlor Peter Taler seine Frau, als sie direkt vor der Haustür erschossen wurde. Dieser Mord konnte bis jetzt nicht aufgeklärt werden, und Taler lebt seitdem sein Leben nur noch wie in einer Endlosschleife. Die Wohnung hat er unverändert gelassen, jeden Morgen geht er wie gewohnt zur Arbeit, macht diese völlig mechanisch, kauft ein, kocht (meist dasselbe wie am Todestag seiner Frau) und stellt sich dann mit einem Glas Wein ans Fenster, um die Straße zu beobachten. Aus irgendeinem Grund meint er, dass die Lösung des Rätsels dort draußen zu finden sei. Nur der Gedanke daran, eines Tages den Mörder seiner Frau zu finden, hält Peter Taler noch am Leben. Und tatsächlich entdeckt er eines Tages etwas Merkwürdiges im Garten des gegenüberliegenden Hauses: Ältere Pflanzen scheinen sich quasi von einem Tag zum anderen zu verjüngen. Offensichtlich tauscht der Bewohner des Hauses – ein kauziger älterer Mann – die Pflanzen nach und nach aus. Taler beginnt, sich für den alten Mann zu interessieren und erfährt, dass auch dieser vor einigen Jahren seine Frau verlor – allerdings durch eine schwere Krankheit. Nur kurze Zeit darauf findet Peter taler ein Foto von seiner Frau im Briefkasten, welches eindeutig aus dem gegenüberliegenden Haus heraus aufgenommen wurde. Daraufhin geht er kurzentschlossen hinüber, um den Nachbarn zur Rede zur stellen. Bei diesem Treffen erfährt Taler, dass sein Nachbar dabei ist, ein Experiment vorzubereiten: Er glaubt nämlich nicht an das Phänomen Zeit, sondern nur an die Veränderung. Deshalb versucht er, einen bestimmten Tag vor vielen Jahren exakt wiederherzustellen. An diesem Tag hatte er zufällig eine Kamera ausgeliehen und, um diese auszuprobieren, sein gesamtes Haus sowie die nähere Umgebung ausgiebig fotografiert. Nun jedoch ist der Punkt gekommen, wo er Hilfe benötigt für seinen Plan – daher hat er das Foto in Peter Tales Briefkasten gesteckt. Taler hält die Zeit-Theorie zwar für völlig absurd, trifft sich von nun an aber regelmäßig mit dem alten Mann und beginnt, ihm immer mehr zu helfen – denn dieser weiß etwas über den Tod seiner Frau.
Wieder einmal ist es Martin Suter gelungen, ein gut lesbares und doch auch anspruchsvolles Buch über ein absolut außergewöhnliches Thema zu schreiben. Der Roman ist fast so spannend wie ein Krimi und endet mit einem Paukenschlag. Dies ist gute Unterhaltung, die bestens geeignet ist zum Alltag-Vergessen!

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