Zu zweit tut das Herz nur halb so weh von Julie Kibler

Die farbige Friseurin Dorrie begleitet ihre etwas eigenwillige, ältere Kundin Miss Isabelle durch halb Amerika zu einer Beerdigung. Miss Isabelle will diese Tour auf keinen Fall alleine bewältigen, auch wenn sie in ihrem Leben schon weitaus mehr bewerkstelligt hat, und fragt Dorrie, ob sie sie fahren will. Die Zwei planen die Fahrt recht zügig, Dorrie muss ihre Kinder unterbringen, (sie ist alleinerziehende Mutter, da sie bisher kein Glück mit dem richtigen Mann in ihrem Leben hatte) und Miss Isabell kümmert sich um die Route und um die Unterkünfte. Die gemeinsame Autofahrt wird zu einer Reise in Isabelles Vergangenheit. Sie erzählt Dorrie in Rückblenden ihre Lebensgeschichte und beide Frauen kommen sich dadurch im Laufe der Fahrt näher. Isabelle wuchs zu der Zeit, als noch Rassentrennung vorherrschte, in einer Kleinstadt in Kentucky auf und verliebte sich entgegen aller Vernunft in Robert, den Sohn der schwarzen Haushälterin ihrer Eltern. Im Jahre 1939 war eine derartige Verbindung in den Südstaaten allerdings streng verboten, doch Liebe kennt bekanntlich keine Grenzen.
So wie die beiden Damen auf ihrem Weg durch die USA, zu ihrer und unserer Unterhaltung Kreuzworträtsel lösen, so lösen sich die Rätsel längst vergangener Tage nach und nach auf. Isabelles Geschichte lässt Dorrie ihre eigene Lebenssituation überdenken: sie ist allein erziehende Mutter zweier Teenager und ihr Sohn bereitet ihr einigen Kummer; sie hat ein besonderes Händchen für die falschen Männer und hat gerade Zweifel was ihren aktuellen Mann an ihrer Seite angeht. Mit Isabelles Hilfe versucht sie ihr eigenes Leben in geordnete Bahnen zu lenken.
Anders als der etwas schwülstige Titel vermuten lässt, ist dieser Roman ganz und gar nicht kitschig. Julie Kibler versteht es dem Leser mit ihrer unterhaltsamen Schreibweise ein schwieriges Thema näher zu bringen ohne dabei belehrend zu wirken.

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