God Game von Sören Jessen

Mads ist 14 Jahre alt und war mal ein guter Schüler. Doch nun sitzt er lust­los in sein­er Schule und lässt sich sein Gehör mit Hard­style Musik beschallen. Irgendwelche nervi­gen The­at­er­auf­führun­gen oder schwachsin­nige Auf­satzthe­men inter­essieren ihn nicht. Seine Eltern, ein Ärztepaar, haben durch ihre Arbeit kaum Zeit für ihn und daher hat er alleine zu Hause eine recht freie Zeit­ein­teilung, sitzt viel vor seinem Com­put­er und spielt.
Irgend­wann sucht er in seinem Stamm­laden für gebrauchte Com­put­er­spiele nach einem ihm unbekan­nten Spiel, um mal wieder was Neues zu erleben. Dabei ent­deckt er eine CD mit dem Titel »Alles«. Als er das Spiel auf seinem Rech­n­er startet, traut er seinen Augen nicht. Es erscheint die Real­ität, was er aber erst abends bei den Nachricht­en erfährt, als über sein Han­deln berichtet wird. Er kann sich über­all hin­zoomen, das Geschehen beobacht­en und die Spielfig­uren über ein Menü steuern. Er kann den geplanten Aus­flug der Lehrerin rück­gängig machen, seine Klassenkam­er­aden lässt er echt dummes Zeug machen und amüsiert sich dabei köstlich. Plöt­zlich ist er Gott.
Doch Gottes Arbeit ist offen­bar viel schwieriger als gedacht. Mads will nur Gutes und erre­icht genau das Gegen­teil. Alles hat seinen Preis, wie er schmerzhaft erken­nen muss. Glück­licher­weise kann er die Spielzustände spe­ich­ern und später auf alte Ver­sio­nen zurück­greifen, um so das nicht gewollte Geschehen doch noch zu verän­dern. Was sich allerd­ings als gar nicht so ein­fach her­ausstellt, wie es sich vielle­icht anhört; es ist gar nicht so ein­fach noch zu wis­sen was er wann mit welchen Per­so­n­en „angestellt“ hat um es wieder ins Lot zu brin­gen.
Mads erzeugt bei einem sein­er Klassenkam­er­aden Mis­strauen, wird durch­schaut und bringt damit das Spiel schließlich in die falschen Hände.
Geschrieben wurde diese Fik­tion und Real­ität ver­mis­chende und alters­gerecht erzählte Sto­ry für Jugendliche, die min­destens so alt sind wie Mads.
Dem Autor gelingt es sehr gut, einen Span­nungs­bo­gen aufzubauen und ihn bis zum Ende zu hal­ten. Da die einzel­nen Kapi­tel immer kurz und knack­ig sind, liest sich das Buch auch sehr flüs­sig. Und schließlich ver­mit­telt diese Geschichte auch vielle­icht die Erken­nt­nis, dass man nicht so ein­fach wie Gott in ein Geschehen ein­greifen kann, selb­st wenn man gute Absicht­en anführt. AN

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