Schweigend steht der Wald von Wolfram Fleischhauer

Als Prak­tikan­tin im Forstamt kehrt die Stu­dentin Anja Grimm nach 20 Jahren wieder in genau den Wald zurück, in welchem damals ihr Vater während eines Ferien­aufen­thaltes spur­los ver­schwand. Dort soll sie den Wald kar­togra­phieren. Natür­lich hat sie das Forstamt nicht ganz zufäl­lig gewählt, denn sie hofft immer noch, aufk­lären zu kön­nen, was damals mit ihrem Vater geschah. Heute kann sie im Wald lesen wie nur wenige andere und fühlt dadurch eine tiefe Ver­bun­den­heit zu ihrem Vater, einem ehe­ma­li­gen Biolo­gie-Lehrer, für den es eben­falls nichts Schöneres gab als stun­den­lang durch den Wald zu streifen. Während der Kar­tografi­er-Arbeit­en sehen sich Anja und ihr Begleit­er jedoch eines Tages plöt­zlich einem völ­lig ver­wahrlost wirk­enden Mann gegenüber, der mit einem Gewehr auf sie zielt. Durch einen fehlen­den Fin­ger an ein­er Hand meint Anja ihn von früher her zu erken­nen und schafft es, so beruhi­gend auf ihn einzure­den, dass er davon läuft. Nun ist Anjas Neugi­er natür­lich erst recht geweckt. Schließlich war dieser Xaver zwar schon früher ein biss­chen debil, dabei aber immer sehr lieb und hil­fs­bere­it und nie gewalt­tätig. Anja begin­nt mit ihren Nach­forschun­gen und stöbert damit Dinge auf, die man in den Augen viel­er lieber hätte ruhen lassen sollen. Erstaunlicher­weise reichen die Geheimnisse, die der Wald birgt, näm­lich noch viel weit­er in die Ver­gan­gen­heit zurück als nur bis zum Zeit­punkt des Ver­schwindens von Anjas Vater.
Wieder ein­mal hat Wol­fram Fleis­chhauer es geschafft, einen wirk­lich span­nen­den Roman zu schreiben, der zwar “süf­fig” zu lesen ist, jedoch auch inhaltlich einiges zu bieten hat. Die Dinge, die die junge Forststu­dentin aufdeckt, sind näm­lich wirk­lich unge­heuer­lich und wirken noch lange im Leser nach. Ein wirk­lich­es Lesev­ergnü­gen mit Sub­stanz!

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