Eines Tages hatte Janice Jakait die Idee, in einem Ruderboot (natürlich einem besonderen, gut ausgestatteten Ruderboot mit kleiner Schlafkoje und Vorratskammern – aber dennoch einem RUDER-Boot) den Atlantik zu überqueren. Soweit ich es aus dem Buch und ihrem Internet-Blog entnehmen konnte, war sie vorher nicht unbedingt eine extrem sportliche Frau, und das Rudern hat sie überhaupt erstmal lernen müssen. Es ging ihr mehr um die Herausforderung für Körper und Geist. Gesagt, getan.
Janice Jakait suchte sich eine Mission, die sie mit ihrem Projekt verbinden konnte (der Protest gegen den zunehmenden Unterwasserlärm) und Sponsoren. Sie trainierte, sprach mit anderen Extrem-Sportlern und Überlebenskünstlern, plante, lernte Navigieren und so weiter und so fort. Und dann fuhr sie los – alleine über den Atlantik. Für drei Monate zwar mit ein wenig Funkkontakt zur Außenwelt, aber ansonsten völlig allein (abgesehen von Vögeln und Fischen).
Diese drei Monate Einsamkeit sowie die damit verbundenen körperlichen und seelischen Herausforderungen hat Frau Jakait nun in einem Buch verarbeitet und darin sehr eindringlich und bildhaft, teilweise fast poetisch ihre persönlichen Empfindungen und Gedanken während der Fahrt mit dem Reiseverlauf verwoben.
Das Buch liest sich unheimlich gut. Es ist sehr spannend, einen solchen Kampf gegen die Elemente mitzuerleben und sich beim Lesen zu überlegen, wie man womöglich selbst reagiert hätte in dieser oder jener Situation (auch wenn ich persönlich so eine Aktion niemals auch nur in Erwägung ziehen würde). Eine interessante und kurzweilige Lektüre, der ich die doch recht häufigen Tippfehler ausnahmsweise mal nicht übel genommen habe – auch wenn ich Janice Jakait ein besseres Lektorat gewünscht hätte. Julia Richter
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