Der Turm der Welt von Benjamin Monferat. Oktober 1889 – Die Welt schaut auf Paris. Die Weltausstellung stellt mit über 32.000.000 Besuchern (Quelle: Wikipedia) alles bisher da gewesene in den Schatten. Es ist die Geburtsstunde des Eiffelturmes, der extra für diese Ausstellung entworfen und gebaut wurde. Thomas Alva Edison stellt seinen Phonographen, und Gottlieb Daimler seinen Motor vor. In Europa brodelt es politisch, und die Geheimdienste haben alle Hände voll zu tun.
Der Turm der Welt von Benjamin Monferat
Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte, die mit den Worten beginnt: „Zündung in 59 Stunden und 51 Minuten“. Zwei Agenten des Deuxième Bureau werden brutal ermordet aufgefunden, während die Berneausche Uhr in der Galerie des Machines, am Fuße des Eiffelturms gelegen, fünf Minuten vor Zwölf anzeigt. In 59 Stunden und 51 Minuten endet die Exposition Universelle, die Weltausstellung in Paris. Der Countdown läuft… Benjamin Monferat lässt auf meisterhafte Weise das Leben, die Geschehnisse und Gefühle dieser Zeit, das „noch staunen können“, lebendig werden. Gerade finden wir uns in Paris, bald schon auf einem französischen Landsitz, wo die Vicomtesse de Rocquefort Tee schlürft, Intrigen spinnt und Ihre Töchter verschachert. In London ist zur gleichen Zeit ein tapferer Polizist Jack the Ripper auf den Fersen und wieder in Paris kämpft ein talentierter Fotograf um die Gunst einer berühmten Kurtisane die vom französischen Geheimdienst aufgrund ihrer Kontakte zum britischen Königshaus erpresst wird. Dem Autoren gelingt es mehrere Geschichten gleichzeitig zu erzählen und diese mit dem Countdown langsam aber stetig zusammenzuführen. Dieses Buch ist ein wunderbarer Schmöker für die kalten Tage und ein Bilderbogen in eine längst vergangene Zeit zugleich. Eine unbedingte Empfehlung. MR
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