Australian-Shepherd

Unser Hund – Der Australian Shepherd von Inga Jung

Im Herbst 2011 erschien dieses etwas andere Rasseportrait des Australian Shepherd, und es hat sich seitdem zu einem der beliebtesten Bücher über diese Hunderasse entwickelt. Anfang 2014 wurde bereits die vierte Auflage gedruckt. Das Buch wird von Züchtern ebenso wie von Aussie-Haltern weiterempfohlen, wobei es insbesondere Züchter anspricht, die nicht in erster Linie den nächsten Showchampion hervorbringen, sondern die Gesundheit und Arbeitstauglichkeit des Aussies beibehalten möchten.

Die Autorin Inga Jung (geb. Paff) ist selbst keine Züchterin und keinem Verein verpflichtet. Das bedeutet, sie kann sich durchaus kritisch über Zuchtrichtungen und daraus resultierende Probleme der Hunde äußern. Sie zeichnet ein unverblümtes Bild des Australian Shepherd, hebt seine Stärken hervor, weist aber auch auf seine Schwächen hin. Wobei es eigentlich keine Schwächen sind, sondern ursprünglich sinnvolle Eigenschaften, die aber in unserer heutigen städtischen Umgebung problematisch werden können.

In diesem Buch werden die Geschichte und die eigentliche Verwendung des Arbeitshundes Australian Shepherd beleuchtet, aus der sich dann auch logisch einige Verhaltensweisen erklären lassen, die uns im Umfeld einer Durchschnittsfamilie auf den ersten Blick vielleicht unverständlich sind. So sind Aussies z.B. lange Zeit als unbestechliche Wächter selektiert worden, was erklärt, warum die hübschen bunten Hunde oft so gar keine Freude zeigen, wenn sich Besuch ankündigt oder jemand dem zweibeinigen Nachwuchs ihrer Familie zu nahe kommt.
Ihre oft aufbrausende Art wird verständlich, wenn man weiß, dass sie auf den großen Ranches ihres Heimatlandes Nordamerika unter anderem wehrhafte Bullen in die Schranken weisen mussten. Das war kein Job für Feiglinge. In unseren engen Neubausiedlungen kann ein Hund, der blitzartig hochfährt, aber durchaus unangenehm auffallen.

Die Autorin betont daher auch, dass der Australian Shepherd kein einfacher Hund ist. Er ist ein sehr intelligenter, selbstständig denkender und handelnder Hund, der einen ruhigen und vorausschauend agierenden Menschen an seiner Seite braucht. Hat er den nicht, geht schnell sein Temperament mit ihm durch.

Auch das Thema Erbkrankheiten wird in dem Buch nicht ausgespart – ein Thema, über das viele Züchter nicht gern sprechen. Dabei wäre gerade dies im Hinblick auf die schreckliche Krankheit Epilepsie, unter der immer mehr Aussies leiden, unbedingt notwendig. Denn der komplizierte Erbgang konnte trotz jahrelanger Forschung immer noch nicht geklärt werden und man hofft nun, mit Stammbaumanalyse der Krankheit auf die Spur zu kommen. Das jedoch geht nur, wenn offen über Krankheitsfälle geredet wird und die Züchter nicht versuchen, Probleme unter den Teppich zu kehren. In der Link-Liste im Anhang des Buches (für die 4. Auflage aktualisiert) sind Websites angegeben, auf denen die aktuellen Forschungsergebnisse zusammengefasst sind und eine Datenbank aufgebaut wird, die dazu dient, die erblichen Zusammenhänge der Krankheiten beim Aussie ans Licht zu bringen. Um rege Beteiligung und Eintragung von Krankheiten der eigenen Hunde (nur mit ärztlichem Nachweis, um Hörensagen zu verhindern) wird gebeten.

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