Wenn nicht jetzt, wann dann? von Prof. Dr. Harald Lesch

Es gibt viele Büch­er zum The­ma „was läuft schief auf der Welt“, aber nur ganz wenige, die auch Lösungsan­sätze zeigen und prak­tis­che Hil­fen geben. Genau das gelingt Prof. Dr. Har­ald Lesch und Klaus Kam­phausen mit ihrem aktuellen Werk. Wir alle wer­den über­flutet mit immer wieder neuen Schreck­ens­meldun­gen und wollen vielle­icht nicht auch noch in unser­er freien Zeit darüber lesen, was so alles im Argen liegt. Viele von uns fra­gen sich aber, was sie tun kön­nen, und genau hier­auf — und auf viele andere Fra­gen — geben Lesch und Kam­phausen fachkundi­ge Antworten.
Was kön­nen wir tun?
Ken­nen Sie z.B. „Atmos­fair“? (www.atmosfair.de) Ich bish­er nicht. Hier kann man schauen, wie man wirk­lich nach­haltig reisen kann, und stößt auf manche Über­raschun­gen. Mit eini­gen Mythen wird hier aufgeräumt, und man lernt eine Menge über die tat­säch­liche Fak­ten­lage.
Lesch und Kam­phausen schreiben sehr klar, dass sich die Dinge im Großen nur ändern lässen, wenn unsere Poli­tik­er für die richti­gen Rah­menbe­din­gun­gen sor­gen, aber sie zeigen auch, wie wir alle ohne viel Mühe im All­t­agsleben eine Menge tun kön­nen, und am Ende auf wenig verzicht­en müssen.
„Das größte Hin­der­nis auf der Stufe der Trans­for­ma­tion unser­er Welt ist, dass es uns an der Klarheit und Vorstel­lungskraft man­gelt zu begreifen, dass es anders sein kön­nte“. (Rober­to Unger, brasil­ian­is­ch­er Poli­tologe)
Es war schon ein­mal anders: In mein­er Kind­heit. 1966 in Berlin-West geboren, habe ich lange darüber nachgedacht, wann die Sint­flut des Plas­tiks begann. Bis Ende der 70 er Jahre jeden­falls nicht. 1978 erfand Coca Cola die Plas­tik­flasche. Erst ca. 10 Jahre später über­schwemmten diese Flaschen den europäis­chen Kon­ti­nent. Wenn man mich fragt, ob ich in mein­er Kind­heit auf etwas verzicht­en musste, dann lautet meine Antwort: „Nein, ich begriff eher, wie gut es mir ging, und wie viel schlechter den meis­ten anderen Men­schen auf dieser Welt“. Schaut man sich etwa einen Haushalt der 50er Jahre an, dann find­et man prak­tisch über­haupt kein Plas­tik. Warum fällt es uns Men­schen also so schw­er, auf diesen ganzen … zu verzicht­en?
Als ich 10 Jahre nach meinem Wegzug aus Berlin wieder ein­mal zurück­kehrte stellte ich fest, dass gefühlt dop­pelt so viele Autos die Straßen zupark­ten. Mehr Men­schen lebten dort aber nicht, jede Fam­i­lie besaß nur plöt­zlich mehr als ein Auto. Das war vor dem Mauer­fall. Wiederum 20 Jahre später sind diese Autos auch noch gewach­sen, und nen­nen sich heute SUV. Gefährte, die eigentlich nur ein Förster oder Land­wirt benötigt. Wie kann es sein, dass intel­li­gente Men­schen sich darüber wun­dern, dass ein Auto, das mehr als 2 Ton­nen wiegt, mehr Kraft­stoff ver­braucht als ein Klein­wa­gen? Und die Konz­erne hier trick­sen um die Traumw­erte zu erre­ichen. Das ist ein­fache Physik.
Zurück zum Buch. Har­ald Lesch und Klaus Kam­phausen zeigen uns ganz prak­tisch wie wir eine Welt gestal­ten kön­nen, in der wir
gerne leben wollen. Sie tun das vielle­icht nicht auf lit­er­arisch geschlif­f­ene Weise, dafür aber sehr men­schlich und prak­tisch. Im Grunde sollte solch eine Schrift in jedem Haushalt zu find­en sein. Ganz ähn­lich wie ein Haus­buch der Medi­zin, nur für unseren Plan­eten. MR

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