Die geheime Mission des Kardinals von Rafik Schami

Der in München lebende syrische Autor Rafik Scha­mi lädt uns in seinem neuen Roman ins
Syrien vor dem Beginn des seit 2011 wüten­den Bürg­erkriegs ein. Ein Kar­di­nal aus Rom
wird auf bes­tialis­che Weise ermordet. Ein heik­ler Fall, hat doch die Regierung in Rom dem Syrischen Staat erst kurze Zeit vorher eine
große finanzielle Hil­fe zuge­sagt. Die Ermit­tlun­gen übern­immt Kom­mis­sar Baru­di, kurz vor
sein­er Pen­sion­ierung ste­hend, und schon zu Lebzeit­en eine Leg­ende. Baru­di ist ein ruhiger
und über­legter Mann und hat jed­er Parteikar­riere schon vor langer Zeit entsagt. Er empfind­et
gegenüber dem Dik­ta­tor und dessen Vet­tern­wirtschaft nur noch eine tiefe Abscheu.
Wer annimmt, dass Scha­mi hier seinen ersten Kri­mi vor­legt, der irrt jedoch. Vielmehr han­delt es sich um ein Schrift gewor­denes
Bild der syrischen Gesellschaft am Rande des Abgrun­des. Die Kon­turen der kom­menden Kon­flik­te zeich­nen sich immer stärk­er ab, und
Scha­mi zeich­net das Bild ein­er Gesellschaft, in der langsam aber sich­er die Extreme die
Ober­hand gewin­nen. Der Islamis­che Staat, die Scharia, die Dik­tatur, wo ist nur sein geliebtes
Damaskus geblieben. Kom­mis­sar Baru­di hat vor Jahren seine Frau ver­loren, er ist ein ein­samer
Mann, der von Schlaf­störun­gen geplagt wird. Sein Arzt hat ihm emp­fohlen Tage­buch zu führen, um die Dinge zu ver­ar­beit­en und
vielle­icht wieder bess­er schlafen zu kön­nen. Und was für ein Tage­buch… Rafik Scha­mi lässt seinen Kom­mis­sar hier auf manch­mal nur
ein­er Seite eine ganze Geschichte erzählen. Manch­mal witzig, manch­mal trau­rig, aber immer her­vor­ra­gend. Ach ja, und ein Mord
wird ganz neben­bei natür­lich auch noch…
Aber das soll­ten Sie sel­ber lesen. Ein Buch, dass ich kaum aus der Hand leg­en kon­nte. Sehr zu empfehlen.
MR

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