Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens

Delia Owens ist 70 Jahre alt, schreibt ihr erstes Buch, und es wird ein Wel­ter­folg. Wie in
vie­len großar­ti­gen Roma­nen erzählt die Autorin auch hier ein Stück weit von ihrem eige­nen
Leben. Delia Owens weiß aus eigen­er Erfahrung, was es bedeutet, mit Liebe zur Natur
lange Zeit vol­lkom­men abgeschieden zu leben, und so ähn­lich erge­ht es auch der Haupt­fig­ur aus ihrem wun­der­baren ersten Roman. Kya ist ger­ade ein­mal 6 Jahre alt, als sie ihre
Mut­ter zum let­zten Mal sieht. Ihre Mutt er ist schon öfter von zu Hause geflo­hen, aber dieses
Mal ist etwas anders. Sie hat ihren Kof­fer dabei, ihre besten Klei­der, und sie dreht
sich nicht ein­mal um, um Kya zuzuwinken. Kya wird nun jeden Tag auf der kleinen Veran­da
des winzi­gen Brett erhaus­es, welch­es sie, ihre fünf Geschwis­ter und ihr jäh­zorniger
Vater, der seit sein­er Heimkehr vom Ein­satz im zweit­en Weltkrieg nicht mehr zurück ins
Leben find­et, eher behausen als bewohnen. Sie lebt mit ihrer Fam­i­lie in den Sümpfen an
der Küste von North Car­oli­na, eine Gegend, in die vor Jahrzehn­ten die Skaven geflüchtet sind,
und in die sich selb­st die Polizei kaum traut. Nur kurze Zeit nach ihrer Mut­ter nehmen
auch ihre Geschwis­ter eins nach dem anderen Reißaus. Die Wut des Vaters ist kaum zu ertra­gen.
So bleibt Kya alleine mit ihrem Vater, der zum Glück die meiste Zeit gar nicht zu Hause
ist, und ver­sucht ihm den Haushalt zu führen. Ihr einziges Glück ist die Land­schaft und die
nahe gele­gene Küste. Hier ist sie nur zu gerne, und ver­bringt dort so viel Zeit wie möglich.
Kya wird älter, zur Schule geht sie nicht, da sie bei ihrem einzi­gen Ver­such nur gehänselt
wurde („die aus den Sümpfen“), und irgend­wann stirbt auch ihr Vater. Jahre später dann geschieht ein Mord, zumin­d­est nehmen die Men­schen in der Stadt an, dass es ein Mord war, und bald fällt der Ver­dacht auf das wilde Mäd­chen aus den Sümpfen. Sie wird ver­haftet, und ihr wird der Prozess gemacht…
Dra­matik, Span­nung, wun­der­bare Sprache und her­rliche Land­schafts­beschrei­bun­gen.
Ein großar­tiger Roman für schöne Stun­den, nicht nur am Kamin, den ich wärm­stens empfehlen
kann. MR

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