Der Jane Austen Club von Karen Joy Fowler

Im »Jane Austen Club« geht es auch mitunter sehr tur­bu­lent und witzig zu, obwohl sich alle sechs Club­mit­glieder ern­sthaft für die Lit­er­atur von Jane Austen inter­essieren. Die etwa fün­fzigjährige alle­in­ste­hende Hun­dezüch­terin Joce­lyn  hat fünf weit­ere eingeschworene Jane-Austen-Fans aus ihrem Bekan­ntenkreis um sich geschart.
Die sechs tre­f­fen sich ein halbes Jahr lang jeden Monat bei einem anderen Club­mit­glied, um dessen aus­gewählten Roman von Jane Austen zu besprechen. Dabei beäu­gen sie sich gegen­seit­ig ein wenig mis­strauisch, wenn sich eine/r durch eine nicht hun­dert­prozentig Jane-Austen-kon­forme Äußerung in den Ver­dacht bringt, doch kein wahrer Austen-Fan zu sein.
Eben­so wer­den natür­lich die Werkauswahl des Betr­e­f­fend­en, Organ­i­sa­tion des Tre­f­fens, ange­botene Speisen, Woh­nung­sein­rich­tung und son­stige Neben­säch­lichkeit­en einge­hend betra­chtet und kom­men­tiert. Da diese Kom­mentare häu­fig in Gedanken gemacht wer­den, ergeben sich zusam­men mit den laut gesproch­enen Äußerun­gen zum Werk von Austen mitunter sehr witzige Kom­bi­na­tio­nen. Im Lauf der sechs Monate kom­men die Club­mit­glieder einan­der langsam näher, ler­nen sich bess­er ken­nen und bauen die unter­schiedlich­sten Beziehun­gen auf.Zum Schluss hat jed­er seinen Platz gefun­den. Es gibt also ein Austen-würdi­ges  gutes Ende.
Der „Jane Austen Club“ ist eine leichte, unter­halt­same und stel­len­weise sehr witzige Lek­türe, bei der die Befind­lichkeit­en und Beziehun­gen der Club-Mit­glieder let­ztlich wichtiger sind als die Austen-Romane, um die es vorder­gründig geht. Er ver­mit­telt also – jeden­falls für Leser die Jane Austen nicht gründlich ken­nen — keinen tief­er­en Ein­blick in ihr Werk. Allerd­ings gibt er schon deut­liche Hin­weise darauf, wie ihre Romane gewirkt haben. Als beson­deres Bon­bon find­et sich im Anhang eine sehr inter­es­sante Samm­lung von chro­nol­o­gisch geord­neten Äußerun­gen unter­schiedlich­er Per­sön­lichkeit­en über ihre Werke aus den let­zten zwei Jahrhun­derten.

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