Glennkill von Leonie Swann

»Glennkill« von Leonie Swann ist ebenfalls ein Krimi, nicht weniger lesenswert, aber völlig anders, denn es ist vermutlich der erste Schafskrimi der Welt.
Die Ermittler in dieser Geschichte sind tatsächlich Schafe, die herausfinden wollen, wer ihren Schäfer umgebracht hat. Sie stehen dabei natürlich vor ganz anderen Schwierigkeiten, als menschliche Kommissare. So können sie z. B. Zeugen nicht einfach befragen sondern höchstens beobachten oder belauschen, wenn sie auf ihre Weide kommen. Sie verstehen nicht ohne weiteres, wovon die Menschen sprechen und können vollkommen abgelenkt sein, wenn die Belauschten während ihres Gesprächs leckeres Gemüse essen. Sie setzen manchmal so völlig andere Schwerpunkte als Menschen.
Andererseits können sie häufig riechen, wie Menschen sich fühlen. Ob die Menschen beispielsweise lügen oder Angst haben, bleibt ihnen unmöglich verborgen – jedenfalls solange wie keine Fensterscheiben im Weg sind…
Außerdem erreichen sie eine erstaunliche Wirkung, wenn sie unerwartet irgendwo auftauchen. Da jedes Schaf der Herde ein anderes Talent hat, sind sie gemeinsam erstaunlich vielseitig und schließlich auch erfolgreich.
Leonie Swann hat mit viel Liebe eine ganze Reihe unterschiedlicher Schafscharaktere gezeichnet, die sich hervorragend ergänzen und durch ihre Betrachtungen den menschlichen Lesern natürlich immer wieder einen Spiegel vorhalten. Sie schreibt leicht, witzig, ironisch aber auch spannend. „Glennkill“ ist eine sehr unterhaltsame und lohnende Lektüre für alle, die ein bisschen Humor und Phantasie mitbringen.

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