Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón

Der Schat­ten des Windes — erfol­gre­ich­ster Roman des Jahres 2004 — spielte im Barcelona der 30er Jahre und erzählte die Geschichte des jun­gen Daniel Sem­pere, Sohn eines Anti­quars, auf sein­er Ent­deck­ungsreise in die Ver­gan­gen­heit. Zafóns neuer Roman, „Das Spiel des Engels“ erzählt eine Geschichte, die rund 20 Jahre vorher spielt, und bis zu Daniels Groß­vater zurück reicht. Pro­tag­o­nist des Romans ist der junge Schrift­steller David Mar­tin, der, aus ärm­sten Ver­hält­nis­sen stam­mend, einen gewis­sen Erfolg mit der Fort­set­zungs­geschichte „Die Ver­dammten der Stadt“ erre­icht. Ein Knebelver­trag zwingt ihn zwar, beina­he Tag und Nacht zu schreiben, aber er kann sich das erste Mal seit er denken kann, etwas Wohl­stand leis­ten. Er mietet eine alte und geheimnisvolle Vil­la, vor der er zwar gewarnt wird, denn der Vorbe­sitzer, eben­falls Schrift­steller, brachte sich dort unter ungek­lärten Umstän­den um, die er aber unbe­d­ingt haben will.

Im Laufe der 127 Fol­gen von „die Ver­dammten der Stadt“ zehrt ihn die Arbeit auf, seine Liebe zur schö­nen Cristi­na bleibt uner­widert, und seine Gesund­heit nimmt schw­eren Schaden. So nimmt er das Ange­bot eines mys­ter­iösen Frem­den, endlich seinen ersten wirk­lichen Roman unter eigen­em Namen her­auszugeben, nur allzu gerne an. David nimmt die Arbeit auf, erfährt dann aber, dass der Vor­be­wohn­er sein­er Vil­la, bevor er seinem Leben ein Ende set­zte, einen ganz ähn­lichen Auf­trag hat­te…
„Das Spiel des Engels“ ist dämonis­ch­er und mys­ter­iös­er als „Im Schat­ten des Windes“. Das Buch ist über­aus span­nend und her­vor­ra­gend geschrieben, es hat mich völ­lig in seinen Bann gezo­gen. Es ist Zafón gelun­gen, nach dem »Schat­ten des Windes« einen Roman zu schreiben, der eine Entwick­lung zeigt und zu kein­er Zeit das Gefühl ver­mit­telt, nur an den Erfolg des ersten anknüpfen zu wollen. Ein Schmök­er im besten Sinne, und eine unbe­d­ingte Empfehlung.

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3 Kommentare zu „Das Spiel des Engels von Carlos Ruiz Zafón“

  1. Stefan Breitschneider

    Mir hat “Im Schat­ten des Windes” deut­lich bess­er gefall­en. Es gibt hier doch einige Wieder­sprüch­lichkeit­en, die zu kein­er Zeit aufgelöst wer­den. Span­nend und dämonisch ist es trotz­dem.

  2. Ein sehr schönes und span­nen­des Buch. Obwohl ich übersinnliche Geschicht­en gar nicht lei­den kann ist dieses Buch eine absolute Bere­icherung.

  3. Ich habe das Buch soeben zu Ende gele­sen und muss lei­der sagen, dass mich der Schluss über­haupt nicht zufrieden gestellt hat. Es bleiben viele Fra­gen offen, die im Gegen­satz dazu bei “Der Schat­ten des Windes” aufgek­lärt wer­den und sich so her­ausstellt, dass es für alle ange­blich übersinnlichen Dinge eine ratio­nale Erk­lärung gibt. Beim “Spiel des Engels” ist dies lei­der über­haupt nicht der Fall. Je näher man dem Ende kommt, umso mehr erwartet man eine Auflö­sung der unerk­lär­lichen Begeben­heit­en, die aber lei­der nicht kommt und so den Leser etwas rat­los zurück­lässt. Anson­sten ist das Buch wirk­lich klasse zu lesen und sehr span­nend, ich würde jedoch keine 25 Euro mehr in die Hard­cov­er-Aus­gabe investieren, son­dern auf das Taschen­buch warten.

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